Wir haben im letzten Video nochmal die Definition von Ortho-Ronalität und Ortho-Normalität besprochen
und dabei festgestellt, dass diese Eigenschaften etwas sehr Schönes sind und jetzt stellt man
sich natürlich die Frage, wenn ich einen gegebenen euklidischen oder unitären Vektorraum betrachte,
wie kann ich für diesen Vektorraum solch eine Basis gewinnen oder konstruieren? Gibt es überhaupt
immer solch eine Basis? Das sind die Fragen, die wir uns heute stellen möchten. Wir beginnen
direkt mit einem Satz, der uns die Spannung nimmt und direkt sagt, ja, das geht. Das ist der
sogenannte Ortonormalisierungssatz. Das heißt, wir schauen uns heute an, wie man solch eine
Ortonormalbasis konstruieren kann, im endlichdimensionalen Fall. Beginnen wir einfach
mit der Formulierung des Satzes. Den Beweis werden wir konstruktiv führen. Das heißt,
ich werde an der Stelle Ihnen einen Algorithmus mit auf den Weg geben, den Sie nutzen können,
um aus gegebenen linierunabhängigen Vektoren solch eine Basis zu konstruieren. Und wir werden
auch versuchen, geometrisch zu interpretieren, was dort eigentlich passiert. Das sollten Sie aus dem
letzten Semester schon kennen, in einer etwas kompakteren Form. Ich habe gedacht, es macht
Sinn, das Ganze hier nochmal ausführlich zu besprechen und Ihnen zu illustrieren, was der
Algorithmus denn wirklich in diesem Vektorraum tut. Erstmal zu dem Satz. Sei V ein endlich
dimensionaler Vektorraum. Und der kann eukidisch oder unitär sein. Wir wählen einen Untervektorraum.
TimingFV ein Untervektorraum, der bereits eine Ortonormalbasis besitzt. Und die wollen wir
bezeichnen mit V1 bis Wm. Das sind Vektoren aus diesem Untervektorraum. Dann sagt uns dieser Satz,
es existiert eine Ergänzung aus Vektoren aus dem allgemeinen Vektorraum V, sodass das Ganze wieder
eine Ortonormalbasis des gesamten Vektorraums ergibt. Das heißt, wir können passende Vektoren
auswählen, sodass wir eine Ortonormalbasis erhalten. Dann existiert eine Ergänzung
aus Vektoren, die wollen wir jetzt mal in rot bezeichnen, Wm plus 1 bis Index Wn aus V.
Sodass wir eine Ortonormalbasis von V erhalten. Man nimmt natürlich die alte Ortonormalbasis
von V. Das heißt, wir beginnen mit den Vektoren W1 bis Wm. Und jetzt ergänzen wir diese eben um
Vektoren, die wir noch besprechen werden, wie man die erhält. Wm plus 1 bis Wn. Und das bildet
jetzt eine Ortonormalbasis von V. Also ganz wichtig, Ortonormalbasis von V. Gut, wie gerade kurz
angekündigt, der Beweis geht zurück auf die beiden Mathematiker Gram und Schmidt. Und die haben auch
gleichzeitig ein konstruktives Verfahren angegeben zur Berechnung dieser Vektoren Wm plus 1 bis Wn,
das sogenannte Gram-Schmidtsche-Orthogonalisierungsverfahren, das ich gleich mit ihnen
besprechen möchte. Bevor wir dahin kommen, vielleicht noch zwei kurze Korollare, die man
aus diesem Satz ziehen kann. Das erste Korolare besagt, dass jeder endlich-dimensionale euklideisch
oder unitäre Vektorraum eine Ortonormalbasis besitzt. Wie können wir das einsehen? Das ist
auch erstmal nicht so klar a priori, dass jeder endlich-dimensionale Vektorraum solch eine
Ortonormalbasis hat. Jeder endlich-dimensionale euklideische bzw. unitäre Vektorraum
V besitzt eine Ortonormalbasis. Wie können wir das an dem Satz sehen? Schauen wir uns nochmal den Satz an.
Die Aussage ist, dass wenn ich einen Untervektorraum W nehme, der bereits eine Ortonormalbasis besitzt,
dann kann ich sie ergänzen. Naja, aber es ist nicht ausgeschlossen, dass unser Raum W nicht
einfach nur der Nullvektorraum ist, der nur aus der Null besteht. Das heißt, ich könnte mir auch
sowas anschauen. W besteht nur aus der Null und dann ist klar, ich muss dann N-Basisvektoren
wählen aus V, die dann ortonormal sind und kann das Ganze dann ergänzen. Das heißt, als Spezialfall
für W nur der Spannungs der Null finde ich N-Vektoren und die sind dann schon die gesamte
Basis des endlich-dimensionalen Vektorraums. Das ist das erste Korula. Wenn man sich das Ganze
anschaut, wie hier die Basis konstruiert ist in blau und rot, dann ist auch klar, wie sich hier
die Dimensionen zusammensetzen. Das heißt, wir haben noch ein Korula. Ist W ein Untervektorraum
von V, eines eukidischen bzw. unitären Vektorraums? V. Dann gilt Folgendes.
Ich kann jetzt V zerlegen in W und sein orthogonales Komplement als direkte Summe. Das heißt,
ich kann schreiben, V lässt sich zerlegen in W. Jetzt die Notation, die wir im letzten Video
eingeführt haben, die direkte Summe mit dem orthogonalen Komplement von W. Das sind all
diejenigen Vektoren, die orthogonal stehen zu W. Das kann ich aus dem Satz folgern und außerdem
kann ich über die Dimensionen aussagen, dass die sich gerade ergänzen. Das heißt, die Dimension von
Presenters
Zugänglich über
Offener Zugang
Dauer
00:41:05 Min
Aufnahmedatum
2021-05-14
Hochgeladen am
2021-05-14 15:36:53
Sprache
de-DE